Kastanienfeste von Madeira bis Sizilien

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Deutschland

Annweiler am Trifels

Herbstzeit ist im Pfälzerwald "Keschde"-Zeit. Keschde nennen die Pfälzer ihre Esskastanien, die eine regionale Spezialität sind und zusammen mit dem Wein von den Römern in die Südpfalz gebracht wurden. Jetzt im Herbst, wenn sich das Laub färbt und der neue Wein an jeder Ecke angeboten wird, haben die Maroni Hochsaison und werden von einigen Gastronomen in leckeren Variationen angeboten: deftig oder fein, würzig oder süß. Außerdem gibt es Kastanienwanderungen, Kastanienmärkte und die Möglichkeit, bei der Verarbeitung der Früchte zuzuschauen.

Den Auftakt der Saison bilden die Kastanientage vom 28. September bis 13. Oktober im Trifelsland in und um Annweiler am Trifels. Höhepunkt ist das "Keschdefeschd" am 5. und 6. Oktober in Hauenstein mit Keschdebrot, -wurst, -honig und Keschdemarmelade.

Hauenstein

Im Oktober findet in der Urlaubsregion Hauenstein eine "Keschde-Woche" statt. In dieser Zeit sind die Gastronomiebetriebe, Metzgereien und Bäckereien voll auf die Esskastanie (liebevoll Keschde genannt) eingestellt. In allen Formen und Varianten werden dieser Tage kulinarische Kreationen aus Keschde gereicht.

Darüber hinaus bietet sich dem Keschde-interessierten Gast ein abwechslungsreiches Programm:

  • Suchen Sie bei einer Keschdewanderung unter sachkundiger Führung Plätze auf, an denen die Keschde (Esskastanien) gelesen werden.
  • Erleben Sie bei einem Besuch beim Metzger, wie Keschdesaumagen frisch zubereitet wird.
  • Schauen Sie dem Konditormeister beim Füllen der Häschdner Keschdepralinen über die Schulter.
  • Kosten Sie bei einer Keschdeprobe ausgefallene Getränke wie Keschdegeist, Keschdelikör und Keschdesekt.

Den Abschluss bildet am Sonntag der Häschdner Keschdemarkt. Hier wird die gesamte Palette rund um die Keschde angeboten wie Keschdesaumagen, Keschdelikör, Keschdepralinen, Keschdewurst, Keschdebrot oder Keschdekuchen.

 

Oberweier

Castanea sativa, Maronen, Edelkastanien oder "Keschte", wie sie in Oberweier heißen, wer kennt nicht die großen weitausladenden Bäume, die auf der Gemarkung stehen. Der braunen, glänzenden Frucht mit ihrer stacheligen Schale ist im Gaggenauer Stadtteil am Eichelberg einen ganzen Monat lang ein Fest gewidmet ist, eben das "Keschte-Fest". Jedes Jahr im Oktober beginnt dort die "fünfte Jahreszeit", die Festsaison. Wenn in anderen Orten die großen Brauereizelte längst abgebaut sind und die Bewohner sich nur noch an die Sommerfeste erinnern, wird Oberweier erst aktiv. Wie die "Keschte " ihren Weg in das vordere Murgtal gefunden hat, lässt sich nicht mehr vollständig nachvollziehen. Ursprünglich stammt sie aus Westasien, fand aber zur Zeit der Römer ihren Weg als "Begleiterin des Weines" in die Wärmeren Gebiete Deutschlands, meist in Weinbaugebiete. Dass die Römer hier in der Gegend siedelten, bewiesen die Ausgrabungen beim Stadtteil Winkel, und Wein wurde hier auch angebaut. Die Verbindung Wein und Kastanie lässt sich auch so erklären, dass das Holz des Baumes sehr widerstandsfähig ist und als Rebpfähle Verwendung fand. Die Verbindung wird heute noch sehr geschätzt, nämlich in Form von gekochten "Keschten" und Neuem Wein beim "Keschte Fest" in Oberweier. Zu der Zeit, vor der Verbreitung der Kartoffel, war sie als stärkehaltiges Grundnahrungsmittel begehrt, selbst Brot wurde aus dem Kastanienmehl gebacken. Diesen Stellenwert in der Küche hat sie zwar heute nicht mehr, aber eine mit Kastanien gefüllte Gans mit Rotkohl erfreut heute noch den Gaumen des Feinschmeckers, und auch die Nouvelle Cuisine hat die süßliche Frucht in den verschiedenen Zubereitungsformen wiederentdeckt. Auch in der Medizin und sogar als Kaffeeersatz wurde die Kastanie verwendet, seit dem 16. Jahrhundert ist die Anwendung von Schale und Frucht gegen Diarrhö bekannt, in geringerem Maße werden die Blätter seit dem 19. Jahrhundert gegen Keuchhusten verwendet. Nicht zu vergessen ist auch ihre Rolle als Mastfutter für das Vieh. Wie es nun konkret zu der Entwicklung der Keschte-Feste in Oberweier kam, darüber schweigt die Geschichte. Nachforschungen im Gaggenauer Stadtarchiv ergaben, dass schon Mitte des 19. Jahrhunderts "Tanzlustbarkeiten" von der damaligen Großherzoglichen Regierung genehmigt wurden. Zumeist im Oktober, allerdings ist hier auch eine Verbindung zum Erntedankfest denkbar. Die Anträge wurden von den Wirten der Gasthäuser gestellt, im "Hirsch" und im "Kreuz" wurde damals getanzt. Die erste aufgefundene aktenkundige Erwähnung des Kastanienfestes in Oberweier stammt vom 8. Oktober 1925. Damals genehmigte das Badische Bezirksamt in Rastatt dem Radfahrverein, "am Sonntag, dem 11. Oktober 1925 im Gasthaus "Hirsch" in Oberweier ein Tanzvergnügen (Kastanienfest) durchzuführen." Die Musik ist um 1/2 12 einzustellen, um 12 muss die Wirtschaft von Gästen geräumt sein", heißt es in der Genehmigung. Am selben Sonntag fanden auch in der "Krone" und im "Kreuz" Kastanienfeste statt. Die Keschte-Feste in ihrer heutigen Form unter der Regie der örtlichen Vereine, im Festzelt oder im "Dresch-Schopf" bei der damaligen Dreschmaschine, entstanden in den 50er und 60er Jahren und erfreuen sich seit damals immer wachsender Beliebtheit.

 

Bad Harzburg

BAD HARZBURG das "Tor zum Nationalpark", ist der größte Kurort des Harzes und bietet mit seiner Kombination mit dem Heilbad eine erholsame u. gemütliche Atmosphäre Mit seinen zwei Spaßbädern und der Sole-Therme wird unseren großen und kleinen Gäste ein ganzjähriges Wasservergnügen ermöglicht. Ein besonderes Vergnügen bereiten die zahlreichen Feste und die internationale Spielbank. Kulturelle Höhepunkte sind u.a.: die Musiktage zusammen mit den Gourmettagen, das Kastanienfest im September usw.

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